Hersteller
Siemens AG (seit 1966)
Besitzer
Zentralstelle für Chiffrierwesen (ZfCh) (1956 - 1989)
Herstellungsort
München, Deutschland
Material
Metall; Kunststoff
Objektmaß (b x h x t)
610 x 195 x 290 mm
Systematik
Sonstige Sammelgebiete/Verschlüsselungstechnik, Chiffrier- und Codierungsgeräte/Verschlüsselungsmaschinen/Elektronische Chiffriermaschinen
Beschriftung
"5810-12-159-5439 // Brutto: 23 kg" (Vorderseite)
Beschriftung
"FERNSCHREIB- // SCHLUESSELGERAET // ELCROTEL - 4 (HX) // S22251-H4-V2" (Rückseite)
Inventar-Nr.
4.2008.710.0
Entwickelt wurde das Elcrotel 4-S vor allem für die Kommunikation mit Fernschreibern und wurde bei Behörden, Polizei und Bundeswehr eingesetzt. Dies sollte abhörsichere Kommunikation zwischen Behörden ermöglichen und diente dem Geheimnisschutz.
In Fernschreibstellen der Bundeswehr lief der Verschlüsselungsprozess so ab: Bei dem Gerät Elcrotel 4 wird ein Schlüssel in Form eines Lochstreifens, den die Fernschreibkräfte bei Dienstbeginn vom Kryptobeauftragten erhalten, in das Kryptogerät eingelegt. Hierzu muss das Gerät mit dem sogenannten Schachtschlüssel aufgeschlossen werden. Dieser befindet sich in einem abgeschlossenen und gesicherten Behältnis, zu dem die Fernschreibkräfte Zugang haben. Nach dem Einlesen wird der vorherige Lochstreifen aus dem Gerät entfernt, gegen Unterschrift dem Kryptobeauftragten zurückgegeben und gemeinsam vernichtet. Durch Drücken der LÖ/BR-Taste (Löschen/Break) wird der alte Schlüssel gelöscht und der neue durch Drücken der VS-Taste aktiviert. Das System übermittelt daraufhin automatisch einen Test und signalisiert, dass das Gerät wieder verschlüsselt auf Leitung ist. Der Schlüsselwechsel führt nicht zu einer Unterbrechung der Leitung, so dass in der Zwischenzeit Klartext gesendet werden könnte. Im Vergleich zu Fernschreiber-Verschlüsselungsgeräten älterer Generationen hatte das Elcrotel 4-S den Vorteil, dass es gesendete und empfangene Signale automatisch ver- und entschlüsselt. Eine umfassende Gerätekenntnis und ein selbsttätiges Einstellen der Codierung war nicht mehr nötig. Das Wissen um den eingesetzten Lochstreifen-Code lag also nur beim Kryptobeauftragten. Das Elcrotel-5 wurde bis 1991 bei Heer und Marine verwendet.
Zitiervorschlag
Fernschreibschlüsselgerät "Elcrotel 4" in Gehäuse mit Deckel, Schlüssel und zwei Lochstreifenhaltern, 1978; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.2008.710.0,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/07963700-0427-4e62-8e18-c0750da3f980 (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)