Nanne Meyer wurde 1953 in Hamburg geboren. Ihre Ausbildung erfolgte von 1974 bis 1981 an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg (HFBK). Ihre Lehrer waren unter anderem Gerhard Rühm, Dieter Roth und Tomas Schmit. 1982/83 studierte sie mit einem DAAD-Stipendium in London an der Saint Martins School of Art und erhielt 1986 das Stipendium der Villa Massimo in Rom. Von 1994 bis 2016 lehrte sie als Professorin an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee im Bereich Visuelle Kommunikation.
Zentral für Nanne Meyers Werk ist seit Ende der 1970er Jahre das Medium Zeichnung, »verstanden als ein Prozess von Werden und Vergehen, der von einer aufmerksamen Wahrnehmung, einem experimentellen Zugang, sowie einer assoziativen Vorgehensweise geprägt ist«. Das Verhältnis von Wortsprache und Zeichnung bildet einen weiteren Schwerpunkt ihrer Arbeit.
Bei den seit 1986 entstehenden Jahrbüchern mit Zeichnungen, Texten und Collagen handelt es sich nicht um Skizzenbücher, sondern um eigenständige Arbeiten. Bisher sind 31 Bücher mit insgesamt über 10.000 Zeichnungen entstanden.
Nanne Meyer arbeitet auf Papier, das sie teilweise aus alltäglichen Kontexten entnimmt (Ansichts-, Kartei-, und Landkarten; Einwickelpapiere, Buchseiten, Formulare usw.) und dessen Eigenschaften an der Entstehung ihrer Zeichnungen beteiligt sind.
Die Serie "Postgebeine" besteht aus 300 Zeichnungen. Ausgangspunkt für das Motiv jeder Zeichnung ist der Abdruck von den vier Gummifüßen auf der Unterseite eines Telefons. Bei dieser Zeichnung handelt es sich um einen Radioapparat der 1950er Jahre, bei dem der Lautsprecher fehlt. Das Gehäuse ist offen, Im Zentrum steht eine große grüne Muschel.
Zitiervorschlag
Zeichnung aus der Serie "Postgebeine" mit altem Radioapparat, 1991; Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Inventarnummer: 4.0.15546.17,
URL: https://onlinesammlung.museumsstiftung.de/detail/collection/04db0894-f1ae-4a75-9860-409098d4c055 (zuletzt aktualisiert: 26.11.2024)