Objektname;ObjektDetails;Datierungen;Personen/Organisationen;Material Technik;Maße;Systematik;Objektart;Inventar-Nr.;Schlagworte;Beschreibung;Adressat;Absender;geographische Referenz;Laufweg;Markenart;Markenart;Markentyp;Philatelistischer Zustand;Frankatur;Zähnung;Lumineszenz;Plattenfehler;Abart;Einheit;Wasserzeichen;Spezialpost / Versandform;Gesamtfrankatur;Attest / Prüfzeichen;Fälschung;Michelkatalog;Entwertung;Vermerke;Inhalt;Bildmotiv;Inschriften;Transkriptionen Umhängetasche zum Brieftransport in der Kolonie Deutsch-Ostafrika;;Datierung 1891;Benutzer Mehmed Emin Pascha (eigentlich Eduard Schnitzer) (1840 - 1892) | Verwender Kaiserliche Reichspost (1871 - 1918);Material Textil/Baumwolle | Farbe beige;Objektmaß (b x h x t) 185 x 130 x 20 mm | Gewicht 0,04 kg | Objektmaß (b x h x t) 185 x 480 x 5 mm (mit Riemen);Brief- und Kleingutverkehr/Transportbehälter und Traghilfen/Taschen;Original;4.2001.889;Kolonialgeschichte | Tansania | Afrika | Landzusteller | Kaiserlich Deutsche Reichspost | Reichspostmuseum | Zustelltasche;Der Absender dieses Briefbeutels war der bedeutende deutsche Afrikareisende Mehmed Emin Pascha, der am 28.03.1840 als Eduard Schnitzer in Oppeln (im heutigen Polen) geboren wurde. Schnitzer — den Namen Emin nahm er nach seinem Übertritt zum Islam an — trat 1865 als Quarantänearzt in osmanische Dienste. Seit 1875 Militärarzt der ägyptischen Regierung unter General Gordon, wurde er 1878 zum Gouverneur der ägyptischen Äquatorialprovinz ernannt. Von Lado (Sudan) aus widmete er sich auf mehreren Reisen der Verbesserung der medizinischen Versorgung, wofür er den Ehrentitel Pascha erhielt. Während des Mahdi-Aufstandes, bei dem General Gordon und die meisten Provinzgouverneure 1885 ums Leben kamen, zog sich Emin Pascha mit 10.000 Eingeborenen nilaufwärts in die Nähe des Albert-Sees zurück. Von jeder Kommunikation abgeschnitten, galt er während der Kriegswirren als verschollen, so dass die britische Regierung eine Rettungsexpedition unter Henry Morton Stanley ausrüstete. Dieser Zug durch das unbekannte Kongo-Gebiet verlief katastrophal – als Stanley nach fünfzehn Monaten endlich auf Emin Pascha stieß, waren zwei Drittel des Expeditionskommandos umgekommen und Stanley selbst erkrankt. Nur ungern und unter dem Druck Stanleys verließ Emin Pascha dann 1889 die Provinz und zog sich zur deutschen Station Bagamoyo an der Küste Ostafrikas zurück. Trotz seiner schlechten Gesundheit wechselte er 1890 in den deutschen Kolonialdienst und leitete, fast erblindet, noch eine Expedition in das ostafrikanische Seengebiet. Dort – in Kinene, südöstlich von Kinangani (Kongo) – wurde er am 23.10.1892 von Sklavenhändlern aus Rache ermordet.Der Briefbeutel - ursprünglich adressiert an das Kaiserliche Reichskommissariat Dar es Salaam - gelangte 1891 in Reichspostmuseum, als ein gewisser Weber, Postpraktikant in der 1890 eröffneten Kaiserlichen Postagentur Bagamoyo, dem Berliner Museum dieses ungewöhnliches Objekt übersandte. Zur Erläuterung schrieb Weber am 30. August 1891, der Beutel habe einen Brief von Emin Pascha enthalten und ist von dem jetzigen Aufenthaltsorte desselben, westlich von Bukoba, 3 Monate unterwegs gewesen. Die Form der vom Inneren Ostafrikas, von Bukoba, Tabora, Muanga pp. kommenden Briefsäckchen ist immer dieselbe und zwar die des anliegenden., nur die Größe ist je nach Bedürfniß verschieden. Während der Beförderung bleibt das Säckchen zugenäht, die Naht ist erst hier behufs Entnahme der Briefe aufgetrennt worden.Nachdem 1884 der Abenteurer Carl Peters erste Gebiete in Ostafrika erworben hatte und diese 1885 zum deutschen Schutzgebiet erklärt worden waren, begann die Kaiserliche Reichspost 1888 mit dem Aufbau postalischer Einrichtungen. An Küstenorten wie Bagamoyo oder Dar es Salaam wurden bis 1891 einige Postagenturen eröffnet. Die Postbeförderung in das riesige Hinterland übernahmen Fußboten der Militär- und Handelstationen. Die einheimischen Boten waren oft erstaunlich schnell und benötigten für die 1450 km lange Strecke von Bukoba am Westufer des Viktoria-Sees nach Dar es Salaam nur 50 Tagesmärsche. Allerdings kam es häufig vor, dass die Boten vorgeschriebene Routen nicht einhielten und sich wochen- oder gar monatelang verspäteten.;;;Herstellungsort Bukoba, Tansania | Verwendungsort Daressalam, Tansania | Historische Ortsbezeichnung Deutsch-Ostafrika;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;Beschriftung: Kaiserl. Reichscommis // sariat // Dar es salaam (Vorderseite);33