Objektname;ObjektDetails;Datierungen;Personen/Organisationen;Material Technik;Maße;Systematik;Objektart;Inventar-Nr.;Schlagworte;Beschreibung;Adressat;Absender;geographische Referenz;Laufweg;Markenart;Markenart;Markentyp;Philatelistischer Zustand;Frankatur;Zähnung;Lumineszenz;Plattenfehler;Abart;Einheit;Wasserzeichen;Spezialpost / Versandform;Gesamtfrankatur;Attest / Prüfzeichen;Fälschung;Michelkatalog;Entwertung;Vermerke;Inhalt;Bildmotiv;Inschriften;Transkriptionen Vigenère-Quadrat zur Verschlüsselung von Staatstelegrammen;;Datierung 1850 - 1870;Verwender Königlich Bayerische Telegraphen | Erfinder Johannes Trithemius (1462-1516) | angeblicher Erfinder Blaise de Vigenère (1523-1596) | Hersteller unbekannt;Material Papier/Pappe | Farbe beige. grün;Blattmaß (b x h) 270 x 270 mm;Sonstige Sammelgebiete/Verschlüsselungstechnik, Chiffrier- und Codierungsgeräte/Handverschlüsselung/Polyalphabetische Verschlüsselung;Original;4.2022.109;;Diese Verschlüsselungstabelle wurde von der bayerischen Telegrafenverwaltung in den 1850er und 1860er Jahren genutzt. Sie verwendet eine Vigenère-Chiffre, ein zu dieser Zeit übliches Handverschlüsselungsverfahren.Die Methode nutzt eine quadratische Tafel mit untereinanderstehenden, verschobenen Alphabeten. Dabei werden die Buchstaben des Alphabets (in diesem Falle 25 ohne das j) Zeile für Zeile aufgeschrieben und dabei in jeder Zeile jeweils um einen Platz weiter nach links verschoben. So nutzt die Vigenère-Chiffre keine einfache monoalphabetische Substitution, bei der die Klartext-Buchstaben nur durch die Buchstaben eines Alphabets ersetzt werden, sondern nutzt zur Ersetzung mehrere unterschiedliche Alphabete.Über das Vigenère-Quadrat – auch Tabula Recta genannt – wird zum Verschlüsseln eine Blanko-Tabelle geklappt, wobei sich zum leichteren Ablesen die jeweils genutzte Zeile der Tabelle nach oben klappen lässt. Jeder Buchstabe des Klartextes wird in den darunter stehenden Buchstaben verschlüsselt.Allerdings erfolgt der Eintrag nicht einfach der Reihe nach, denn sonst würde es sich um eine zeilenweise monoalphabetische Verschlüsselung handeln, bei der nach 25 Zeichen das Alphabet wechselt. Vielmehr wird die Reihenfolge, in der die Zeilen zu nutzen sind, durch ein vorher festgelegtes Codewort oder einen Satz bestimmt.Die Zeilen der Tabelle werden in der durch die Buchstaben des Codeworts entsprechend der Spalte „Schlüssel“ festgelegt. Der Klartextbuchstabe in der Zeile „Chiffern“ wird dann durch den entsprechenden Schlüsselbuchstaben in der ausgewählten Zeile ersetzt. Ist das Codewort zu Ende, beginnt man mit demselben Wort von vorne.Die Verschlüsselungstabelle wurde bereits im Jahre 1508 von dem deutschen Benediktinerabt Johannes Trithemius beschrieben. Der italienischen Kryptologe Giovan Battista Bellaso führte 1553 die Verwendung eines Codewortes zur Festlegung der Zeilenreihenfolge ein. Im Jahr 1585 schlug dann der Franzose Blaise de Vigenère vor, in den einzelnen Zeilen die Alphabete nicht immer um einen Buchstaben zu verschieben, sondern verwürfelte Alphabete zu verwenden. Dieser kryptographisch starke Vorschlag Vigenères geriet in den folgenden Jahrhunderten allerdings in Vergessenheit, so dass die ursprünglich von Trithemius vorgeschlagene Methode unter dem Namen Vigenères bekannt wurde.In der damaligen Zeit galt die Vigenère-Chiffre als besonders sicher und wurde fälschlicherweise als „le chiffre indéchiffrable“ (unentzifferbare Chiffre) bezeichnet. Allerdings veröffentlichte der preußische Infanteriemajor Friedrich Wilhelm Kasiski im Jahre 1863 erstmals ein allgemeingültiges Verfahren, mit dem man die Vigenère-Chiffre brechen konnte. Sein Verfahren beruhte auf der Bestimmung der Länge des Schlüsselwortes und ermöglichte es, mit der Vigenère-Chiffre verschlüsselte Texte zu dechiffrieren. Die Vigenère-Chiffre geriet danach außer Verwendung.;;;Geografischer Bezug Bayern;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;Beschriftung: Chiffern // Schlüssel ;33