Objektname;ObjektDetails;Datierungen;Personen/Organisationen;Material Technik;Maße;Systematik;Objektart;Inventar-Nr.;Schlagworte;Beschreibung;Adressat;Absender;geographische Referenz;Laufweg;Markenart;Markenart;Markentyp;Philatelistischer Zustand;Frankatur;Zähnung;Lumineszenz;Plattenfehler;Abart;Einheit;Wasserzeichen;Spezialpost / Versandform;Gesamtfrankatur;Attest / Prüfzeichen;Fälschung;Michelkatalog;Entwertung;Vermerke;Inhalt;Bildmotiv;Inschriften;Transkriptionen Posthausschild der königlich französischen Post aus Altheim Alhir ist die Königliche Post / A la Poste Royale;;Datierung 1754;Auftraggeber Königreich Frankreich, Ferme générale des postes (1672 - 1793);Material Metall/Blech | Farbe grau. bronzefarben;Objektmaß (b x h x t) 1140 x 1050 x 43 mm | Gewicht 9 kg | Objektmaß Zylinder/Kegel (d x h) 180 mm;Architektur/Posthausschilder, Außenbeschilderung;Original;4.0.2677;Posthausschild | Saarland | Altheim | Frankreich | Lothringen;Posthausschilder wiesen vom 17. Jahrhundert bis in die 1990er Jahre nicht nur auf postalische Einrichtungen hin: Sie trugen Wappen der jeweiligen Landesherren und waren damit auch Hoheitszeichen. Dieses Posthausschild ist wegen seiner zweisprachigen Aufschrift ein bedeutendes und seltenes Zeugnis der Postgeschichte im deutsch-französischen Grenzgebiet. Altheim gehörte ursprünglich zur Grafschaft Zweibrücken und ging später an Lothringen über. Dort regierte seit 1735 der geflüchtete Polenkönig Stanislaus Leszczynski, der Schwiegervater König Ludwig XV. In Altheim bestand zu jener Zeit eine französische Poststation. Das Jahr der Errichtung des Posthauses in Altheim ist mit der Jahreszahl 1754 auf dem Schild angegeben. Mehrfach erscheinen auf dem Schild die bourbonischen Lilien. Daneben ist die Schrift auf der einen Seite deutsch Alhir ist die Königliche Bost und auf der anderen Seite des Posthausschildes französisch A la Poste Roiale.Im Rahmen der Provenienzforschung wurden die Sammlungen der Museumsstiftung auf während der NS-Zeit unrechtmäßig entzogene Objekte geprüft. Dabei wurde auch die Herkunfts- und Erwerbsgeschichte dieses Posthausschildes untersucht. Der 41 Seiten umfassender Schriftwechsel in den Akten des Reichspostmuseums, die sich im Bundesarchiv Berlin erhalten haben, zeigt, dass das Altheimer Posthausschild unrechtmäßig in die Sammlung des ehemaligen Reichspostmuseums (RPM) gelangte.Die jüdische Besitzerin des Schildes, Olga Jean aus Zweibrücken, bot es 1939 dem Reichspostmuseum zum Kauf an. Man hatte großes Interesse, wollte jedoch nicht den geforderten Preis von 3.000 Reichsmark zahlen (kaufkraftbereinigt 15.000 Euro, Stand 2023). Das Reichspostmuseum beauftragte damals intensive Nachforschungen über Vorbesitzer des Schildes. Demnach hatte Olga Jeans Großvater das Schild für 35 Reichsmark von einer Familie Bitsch erworben. Offen diskutierte man juristische Möglichkeiten, das Schild an sich zu bringen. Im Zuge der kriegsbedingten Evakuierung Zweibrückens beschlagnahmte der örtliche NSDAP-Kreisleiter das Posthausschild „zugunsten des Heimatmuseums“. Olga Jean und ihre Familie wurden deportiert und im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Um das Schild in die Sammlung des Reichspostmuseums aufzunehmen, ließ man eine Kopie für das Heimatmuseum anfertigen und zahlte 200 Reichsmark (heute 1.000 Euro) an die vormaligen Besitzer, Familie Bitsch, als Entschädigung für den niedrigen ersten Kaufpreis. Im Erwerbsbuch des Reichspostmuseums sind unter der Nummer 7197 diese 200 Reichsmark eingetragen. Olga Jean fand an dieser Stelle keine Erwähnung.;;;Geografischer Bezug Altheim, Saarland, Deutschland | Historische Ortsbezeichnung Altheim, Lothringen, Frankreich;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;Beschriftung: Alhir ist die Königliche Bost // 1754 // A la Poste Roiale ;33