Objektname;ObjektDetails;Datierungen;Personen/Organisationen;Material Technik;Maße;Systematik;Objektart;Inventar-Nr.;Schlagworte;Beschreibung;Adressat;Absender;geographische Referenz;Laufweg;Markenart;Markenart;Markentyp;Philatelistischer Zustand;Frankatur;Zähnung;Lumineszenz;Plattenfehler;Abart;Einheit;Wasserzeichen;Spezialpost / Versandform;Gesamtfrankatur;Attest / Prüfzeichen;Fälschung;Michelkatalog;Entwertung;Vermerke;Inhalt;Bildmotiv;Inschriften;Transkriptionen Gemälde Schlafender Postillion im Pferdestall;;Datierung 1825;Maler Karl Wilhelm von Heideck (1788 - 1861);Material Öl auf Kupfer;Rahmenmaß (b x h x t) 320 x 355 x 85 mm | Gewicht 1,35 kg | Bildmaß (b x h) 160 x 185 mm;Kunst/Malerei/Gemälde;Original;5.2002.437;;Carl Wilhelm von Heideck kam 1788 in Saaralben, Lothringen, als Sohn des Schweizer Malers und Zeichners Hartmann Heidegger zur Welt und starb 1861 in München. Zeichenunterricht nahm der Künstler unter anderem bei Johann H. Meyer, Johann Kaspar Huber und Conrad Geßner in Zürich.1801 ging er zur Militärakademie in München und diente als Soldat in den napoleonischen Kriegen und in den griechischen Befreiungskriegen. Seine künstlerische Ausbildung setzte er als Schüler Domenico Quaglios und Johannes Hauensteins in München fort. 1835 erlangte er den Rang eines Generalmajors und kehrte aus den griechischen Befreiungskriegen nach München zurück. Der Landschafts-, Genre- und Schlachtenmaler wurde 1824 Ehrenmitglied der Münchener Akademie. Vor einer Pferdebox in einem Stall liegt ein schlafender Postillion. Hemd, Weste und Uniformjacke sind geöffnet, die Reitstiefel sind ausgezogen. Der sanft zurückgebogene Kopf, der leicht geöffnete Mund und das wohl zur Kühlung geöffnete Hemd weisen auf die tiefe Erschöpfung nach anstrengender Arbeit hin. Der Hut des Postillions hängt zusammen mit dem Zaumzeug über ihm an der Wand, der Sattel liegt zu seiner Rechten neben einem hölzernen Wassereimer. Am rechten Bildrand hängt das Posthorn an einem Haken. Die rote Uniformjacke des Schlafenden öffnet das Bild in der linken unteren Ecke mit einem starken Akzent, doch im Bildmittelpunkt steht das weiße Pferd des Postillions. Der Schimmel steht voll in dem Licht, das durch das Fenster auf der linken Bildseite einfällt. Er hat sich von der Futterschütte mit dem frischen Heu abgewandt und blickt in Richtung des schlafenden Reiters. Auf den ersten Blick handelt es sich um die malerische Beschreibung einer Idylle, die die Geborgenheit des mit Spinnenweben verhangenen und heimelig überwölbten Pferdestalles für Ross und Reiter in das warme Licht einer tiefen Abendsonne taucht. Die Ruhe nach dem anstrengenden Tagwerk entspricht der friedlichen Atmosphäre dieser Stallszene.Auf den zweiten Blick jedoch könnte sich die Idylle als trügerisch entlarven: Blickt der Schimmel nur in treuer Hinwendung zu seinem Herrn, oder gilt der Blick nicht vielmehr dem Wassereimer, der neben dem Schlafenden steht? Ist der Bote etwa über seiner Pflicht, das Pferd zu versorgen, eingeschlafen? Dann stünde das Bild in einer langen Reihe von Gemälden mit Schlafenden, wie sie in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts oft vorkommen und vornehmlich der moralischen Reflexion des Betrachters über Tugend und mangelndes Pflichtbewusstsein dienen sollen. Wir vermuten, dass der Bezug auf ältere Vorbilder zusätzlich durch die Wahl des Bildträgers bestätigt wird, denn solche Kupfertafeln mit lasierend dünn aufgetragenen Farben verleihen dem Gemälde eine Leuchtkraft und feinmalerische Glätte, wie sie in der niederländischen und deutschen Barockmalerei für kleinformatige Bilder sehr geschätzt wurden.Im Werk Carl Wilhelm von Heidecks bilden Genrebilder in der hier gezeigten Art eine kleine, aber keinesfalls isolierte Gruppe. Heideck betrieb die Malerei zunächst neben seinem eigentlichen Beruf als Soldat und Offizier, erst nach seiner aktiven Zeit ab 1835 widmete er sich ihr vollständig. Durch seine Teilnahme am griechischen Befreiungskrieg von 1821-1829 war er unter anderem in der Lage, die Bedürfnisse eines ausgeprägt Griechenland-begeisterten Publikums nach Information und Eindrücken aus diesem noch weitgehend unbekannten Land durch Landschafts- und Architekturgemälde zu befriedigen. Speziell in Bayern, dessen kunstsinniger König Ludwig I. seinen Sohn Otto als ersten König auf dem griechischen Thron hatte installieren können, war die Leidenschaft für das vermeintlich noch reine und ursprüngliche „Land der Hellenen“ groß, entsprechend groß war die Nachfrage.;;;Herstellungsort München;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;Aufkleber: a. d. J. 1825. InventarbuchNr. 96. WE 1955. Org. v. Heideck (Rückseite);33