Objektname;ObjektDetails;Datierungen;Personen/Organisationen;Material Technik;Maße;Systematik;Objektart;Inventar-Nr.;Schlagworte;Beschreibung;Adressat;Absender;geographische Referenz;Laufweg;Markenart;Markenart;Markentyp;Philatelistischer Zustand;Frankatur;Zähnung;Lumineszenz;Plattenfehler;Abart;Einheit;Wasserzeichen;Spezialpost / Versandform;Gesamtfrankatur;Attest / Prüfzeichen;Fälschung;Michelkatalog;Entwertung;Vermerke;Inhalt;Bildmotiv;Inschriften;Transkriptionen Verteiltisch, Sortiertisch mit Wertgelaß, Postamt Lohme /Rügen, Mecklenburg-Vorpommern, Deutsche Reichspost und Deutsche Post der DDR;;Herstellungszeitraum um 1920;Hersteller unbekannt | Zulieferfirma G. Fuhrmann Geldschrankfabrik (1871 - 1939);Material Holz/Kiefer | Farbe braun;Objektmaß (b x h x t) 1250 x 1370 x 930 mm | Objektmaß (b x h x t) Tisch 1250 x 810 x 930 mm | Objektmaß (b x h x t) Aufsatz 1230 x 560 x 410 mm | Gewicht 80 kg (Gesamtgewicht) | Gewicht 20 kg (Wertgelass);Gebäudeeinrichtung/Tische/Arbeitstische;Original;3.2010.1247;Mecklenburg-Vorpommern | Rügen | Lohme/Rügen | Pommern | Ostsee | Wertgelass | Deutsche Reichspost | Deutsche Post der DDR | Briefverteilschrank;Der Ort Lohme auf Rügen besaß ab 1882 im Zuge des einsetzenden Bädertourismus in den Sommermonaten eine Postagentur, die ab 1884, ebenso wie in den Orten Binz und Göhren „fortan auch während der nicht in die Badezeit fallenden Monate dem Verkehr geöffnet“ blieb. Entsprechend ihres eher geringen Postaufkommens befand sie sich in einem Privatgebäude und wurde auch nur im Nebenerwerb betrieben, sie war der Oberpostdirektion in Stettin unterstellt, die seit Juli 1868 auch für den ehemaligen OPD-Bezirk Stralsund zuständig war. Für jede Postagentur erstellte das zuständige Abrechnungs-Postamt des Bezirkes ein Verzeichnis der Ausstattungsgegenstände. „Verluste oder Beschädigungen sind von den schuldigen Beamten zu vertreten“, hieß es in einer Dienstanweisung für Postagenturen aus dem Jahre 1903. Auch hinsichtlich der Instandsetzung, des Umtausches oder der Neuanschaffung von Ausstattungsgegenständen musste sich die Postagentur an die übergeordnete Stelle wenden. Penibel wurde das Inventar erfasst und sparsam über die Ausgaben gewacht. „Jeder unnötige Aufwand ist zu vermeiden“, mahnte noch die Allgemeine Dienstanweisung von 1931. Zur Ausstattung einer Postagentur gehörten neben einem Stempel, Dienstsiegel und Stempelkissen auch eine Waage mit Gewichtssatz, Beutelmesser, Wanduhr, Geldkasse und ein Tisch mit Aufsatz. Dieses auch Verteiltisch genannte Möbelstück war das zentrale Büromöbel zum Arbeiten und Verwahren. Es bestand aus einem Tisch mit aufgesetztem Regal, dessen abschließbare Frontklappe im offenen Zustand als Arbeitsfläche diente. Hergestellt wurde dieses Arbeitsmöbel vermutlich von einem örtlichen Möbeltischler. Dass es hier weniger um ein repräsentatives als um ein funktionales Möbelstück ging, zeigen die Wahl des preisgünstigeren Kiefernholzes und die diversen sichtbaren Reparaturen und Veränderungen. Der Tisch mit seinen gedrechselten Beinen und zwei Schubladen dürfte nahezu dem Originalzustand entsprechen. Es fehlt allerdings die Linoleumschreibunterlage und bei der Reparatur der linken Schublade wurde vom Tischler die geringfügig verzierte Oberkante gekappt und durch ein einfaches Brett ersetzt, das beschädigte obere Querholz des Schubladenloches wurde entfernt und durch einen Metallbügel ersetzt. Eine einheitliche Farblackierung kaschierte dieses auf den ersten Blick.Stärker war der Eingriff bei dem Regalaufsatz, der vermutlich eine spätere Anfertigung ist, wie zwei leere Holzdübellöcher in der Tischplatte zeigen. Das Regal ist schlichter gehalten als der Tisch. In das Regal wurde vermutlich um 1926 ein Wertgelass eingebaut, das von der Oberpostdirektion Stettin an das Postamt Stralsund und von dort an die Postagentur in Lohme gelangte. Da die Abmessungen der Regalstreben für das Wertgelass zu schmal waren, wurde die danebnliegende Strebe versetzt. Auch die Regalrückwand entsprach nicht ganz den Abmessungen des Wertgelasses der Firma Fuhrmann aus Berlin und wölbte sich entsprechend nach außen. Um das Wertgelass nicht auf den ersten Blick kenntlich zu machen, wurde die bereits vorhandene schmalere Holztür mit einem Brett verbreitert und daran ein einfacher Metallring befestigt.Wann genau die Änderungen vorgenommen wurden ist nicht bekannt, dürften aber u.a. in den 1920er Jahren ausgeführt worden sein. Noch bis zum Ende der Deutschen Post der DDR wurde das Möbelstück genutzt und kam wenige Jahre später ins Berliner Postmuseum. 2015 erfolgte eine umfangreiche Restaurierung, dabei wurde die von Holzwürmern befallene Rückwand ausgebaut und zeitweilig unter Quarantäne gestellt.;;;Verwendungsort Lohme (Rügen), Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;Schild: Post- und Fernmeldeamt 233 Bergen Inv.-Nr. 0527 (geprägtes Blech) (seitlich links am Tisch);33