Objektname;ObjektDetails;Datierungen;Personen/Organisationen;Material Technik;Maße;Systematik;Objektart;Inventar-Nr.;Schlagworte;Beschreibung;Adressat;Absender;geographische Referenz;Laufweg;Markenart;Markenart;Markentyp;Philatelistischer Zustand;Frankatur;Zähnung;Lumineszenz;Plattenfehler;Abart;Einheit;Wasserzeichen;Spezialpost / Versandform;Gesamtfrankatur;Attest / Prüfzeichen;Fälschung;Michelkatalog;Entwertung;Vermerke;Inhalt;Bildmotiv;Inschriften;Transkriptionen Verschlüsselungsmaschine Hagelin HC-570 in Koffer;;Datierung ab 1977;Hersteller Crypto AG (gegr. 1952);Farbe beige. schwarz | Material Kunststoff. Metall;Objektmaß (b x h x t) 570 x 235 x 570 mm | Gewicht 24 kg;Sonstige Sammelgebiete/Verschlüsselungstechnik, Chiffrier- und Codierungsgeräte/Verschlüsselungsmaschinen/Elektronische Chiffriermaschinen;Original;4.2009.1082;;Die HC-570 ist eine elektronische Chiffriermaschine, die zwischen 1974 und 1977 von der Crypto AG in Zug entwickelt wurde. Die elektronische Schaltung wurde von Motorola in Phoenix, Arizona entwickelt auf Basis eines kryptografischen Algorithmus, der von der US National Security Agency (NSA) stammte. Dieser enthielt jedoch eine Hintertür, die den Amerikanern das Entschlüsseln erlaubte.Die HC-570 ähnelt einer elektronischen Schreibmaschine und verfügte neben Drucker und Tastatur über ein einzeiliges Plasmadisplay für Textkorrekturen sowie einen Lochstreifenleser und einen Lochstreifenstanzer. Das Gerät wurde nicht direkt an eine Fernschreibleitung angeschlossen, sondern arbeitete offline. Die Nachrichten wurden auf Papier oder Lochstreifen exportiert. Für die Übertragung der Daten über eine normale Telefonleitung war optional ein akustisches Modem erhältlich. Die HC-570 wurde zu einer Zeit entwickelt, als das herstellende Unternehmen – die Crypto AG – im geheimen Besitz des deutschen Bundesnachrichtendienstes (BND) und der amerikanischen Central Intelligence Agency (CIA) war. Die beiden Geheimdienste hatten im Rahmen des Geheimprojektes RUBICON das Unternehmen 1970 gekauft, um die Kontrolle über dessen kryptographischen Algorithmen zu erlangen und so die Kommunikation der Kunden der Crypto AG mitlesen zu können – diese verkaufte ihre Verschlüsselungsgeräte in 120 Länder.Die HC-570 war der Nachfolger der erfolglosen H-460, die kurz vor der Übernahme der Crypto AG durch BND und CIA eingeführt worden war. Die HC-570 benutzte eine auf Schieberegistern basierende kryptologische Schaltung, die 1965 von der NSA entwickelt worden war und die so konzipiert war, dass die Nachrichten für die NSA lesbar waren. Bei der Übernahme der Crypto AG durch BND und CIA wurde beschlossen, dass die Crypto AG hochwertige Chiffriermaschinen verkaufen sollte, die mit den Konstruktionen anderer Hersteller - wie etwa der Gretag - konkurrieren konnten, die nicht unter Kontrolle der beiden Nachrichtendienste waren.Die neue Maschine wurde ab 1970 zunächst bei der Crypto AG in Zug entwickelt. Da die Entwicklung jedoch zu langsam voranschritt, beschlossen die Geheimdienste BND und CIA 1974, den amerikanischen Technologiekonzern Motorola mit der Entwicklung der elektronischen Schaltungen zu beauftragen. Motorola stützte sich bei der Entwicklung der Schaltkreise auf den gerade eingeführten Mikroprozessor 6800.Hierfür entwickelte die National Security Agency (NSA) einen kryptografischen Algorithmus, den Motorola in die Software auf dem 6800-Prozessor implementieren musste. Diesen gab es in zwei Varianten: ‚lesbar‘ und ‚unlesbar‘. Die nicht lesbaren Versionen waren für befreundete Staaten bestimmt: NATO-Länder sowie die Schweiz und Schweden. Lesbare Versionen wurden an alle anderen Länder verkauft. Das Gerät wurde 1977 auf den Markt gebracht, aber nie in großen Stückzahlen produziert. Sie war zu kompliziert, schwierig zu bauen, teuer und fehleranfällig. Bald nach der Einführung der HC-570 wurde von Siemens (ebenfalls mit der Motorola-Schaltung) eine tragbare Variante entwickelt - die HC-520 -, die sich großer Beliebtheit erfreute. Sie war als Konkurrenz zum kurz zuvor von Gretag eingeführten Gretacoder 905 gedacht, der für westliche Geheimdienste nicht lesbar war.Einige Jahre nach ihrer Einführung wurde die HC-570 durch die preiswertere HC-550 ersetzt, die auf einem wartungsarmen Siemens T-1000-Fernschreiber basierte. Dennoch wurden bis Anfang der 1990er Jahre kleine Mengen von HC-570-Maschinen für bestehende Kunden gebaut. Im Februar 1979, weniger als zwei Jahre nach der Einführung der verschiedenen Maschinen der HC-500-Serie, entdeckte ein Mitarbeiter der Crypto-AG, Jürg Spörndli, dass es möglich war, die Maschinen mit nur 100 Zeichen bekanntem Klartext zu entschlüsseln. Dies war zwar eher theoretisch möglich, bewies aber, dass die Chiffre für einen Angriff mit bekanntem Klartext (KPTA) anfällig war. Für die Crypto AG war dies eine schlechte Nachricht, denn innerhalb von zwei Jahren war die HC-500-Serie zum wichtigsten Produkt der Crypto AG geworden, von dem bereits über 1700 Stück weltweit verkauft worden waren.Der ursprüngliche, von der NSA entwickelte Algorithmus hätte mindestens 20 Jahre lang halten sollen, doch nun musste die Schwachstelle dringend behoben werden musste, bevor die Kunden sie selbst entdecken würden. Bei der NSA wurde ein Drop-in-Fix entwickelt, der einen Angriff mit bekanntem Klartext vereitelte, aber für die NSA und die westdeutsche Zentralstelle für das Chiffrierwesen ZfCh wesentlich schwieriger zu knacken war.;;;Herstellungsort Zug, Schweiz;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;Beschriftung: HAGELIN-CRYPTOS // CRYPTO AG ;