Objektname;ObjektDetails;Datierungen;Personen/Organisationen;Material Technik;Maße;Systematik;Objektart;Inventar-Nr.;Schlagworte;Beschreibung;Adressat;Absender;geographische Referenz;Laufweg;Markenart;Markenart;Markentyp;Philatelistischer Zustand;Frankatur;Zähnung;Lumineszenz;Plattenfehler;Abart;Einheit;Wasserzeichen;Spezialpost / Versandform;Gesamtfrankatur;Attest / Prüfzeichen;Fälschung;Michelkatalog;Entwertung;Vermerke;Inhalt;Bildmotiv;Inschriften;Transkriptionen Porträt des kursächsischen Oberpostinspektors Wilhelm Ludwig Daser (1645-1701);;Datierung um 1690;Hersteller unbekannt | Auftraggeber Wilhelm Ludwig Daser (1645-1709) | Bezug Darstellung Kurfürstlich sächsische Post (1613 - 1806);Material Farbe/Ölfarbe. Metall/Kupfer (Malgrund) | Technik Ölmalerei | Farbe schwarz. mehrfarbig;Bildmaß (b x h) 435 x 515 mm | Rahmenmaß (b x h x t) 570 x 490 x 45 mm | Gewicht 2,9 kg;Kunst/Malerei/Gemälde;Original;4.0.815;Sachsen;Das ovale Brustbildnis eines unbekannten Malers zeigt einen selbstbewusst dreinblickenden Mann in reifem Alter. Er trägt einen blauen Rock aus schwerem Seidenstoff mit gelben Besätzen auf den Aufschlägen, der sich von dem weißen Halstuch mit seinen wertvollen Spitzen wie auch von dem bräunlichen Hintergrund des Bildes abhebt. Im ovalen, rosige Frische ausstrahlenden Gesicht des Porträtierten sind es weder die wachen, aus dem Bild herausblickenden Augen, noch die hohe Stirn unter der üppigen Allongeperücke, die den Blick des Betrachters fesseln. Vielmehr ist es eine sich diagonal von der Stirn bis über die rechte Wange hinziehende Narbe, die dem ansonsten unspektakulären, gar etwas weichlich wirkenden Gesicht Unverwechselbarkeit, ja fast so etwas wie Charakter verleiht. Ein alter Klebezettel auf der Rückseite des Gemäldes wie auch ein zeitgenössischer, sehr ähnlicher Porträtkupferstich verraten, dass es sich bei dem Dargestellten um Wilhelm Ludwig Daser handelt. Daser wurde am 21. Mai 1645 in Rappoltsweiler im Elsass geboren und absolvierte ein Studium der Philosophie in Straßburg. Seit 1684 war er als Oberpostmeister für das kursächsische Postwesen verantwortlich und zahlte für dieses Amt dem Kurfürsten Johann Georg III. eine jährliche Pacht von 1000 Talern. 1686 richtete er zwischen Leipzig und Nürnberg die erste fahrende Post ein, die wöchentlich neben den zweimal pro Woche abgehenden Kurieren verkehrte und damit zwei wichtige Handelsplätze verband. Wegen der hohen Kosten für die Linie (die Kutschen waren immerhin 67 Stunden unterwegs!) hatte Daser beim Kurfürsten ein Verbot aller privaten Posttransporte durch konkurrierende Unternehmen auf dieser Route erwirkt, selbst der Pferdewechsel wurde Privatpersonen untersagt, um ihre Geschwindigkeit zu mindern.Daser trat sein Amt in einer Zeit an, in der um den Verlauf von und die Einnahmen aus Postrouten oft erbittert gerungen wurde. Im Zusammenhang etwa mit den von Leipzig Richtung Hamburg verlaufenden Routen gab es Konflikte mit Kurbrandenburg, der Verlauf der neuen Fahrpost Richtung Frankfurt am Main war mit Sachsen-Weimar und Sachsen-Zeitz strittig. Obwohl Daser 1690 die Oberpostmeisterstelle auf Lebenszeit gepachtet hatte, wurde nach dem Tod des Kurfürsten im Jahre 1691 die Stelle von dessen Nachfolger Johann Georg IV. an den Leipziger Ratsherren Johann Jakob Kees neu vergeben – dieser hatte sich bereit erklärt, statt 1.000 Talern die stolze Summe von 5.000 Talern als Pacht zu zahlen. Doch nach nur dreijähriger Regentschaft starb der Kurfürst und der Titel ging an Friedrich August I. über, bei dem Daser erreichen konnte, gegen eine Pachtsumme von gleichfalls 5.000 Talern wieder in sein altes Amt eingesetzt zu werden. Nur zwei Jahre später gelang es indes seinem Konkurrenten Kees erneut, Daser aus dem Amt zu drängen. Er bot für den offensichtlich sehr lukrativen Posten des Oberpostmeisters die hohe Pachtsumme von 12.000 Talern. Mit einem Teil dieser Summe wurde Daser abgefunden, zudem trug man ihm den recht gut dotierten Posten des Oberpostinspektors an, den er bis zu seinem Tod am 9. November 1709 innehatte. Daser galt als „Mann von besonderen Eigenschaften“, der „durch galante Studia und Reisen also qualificiret“ sei, doch scheint sein wirtschaftlicher Sachverstand seiner wechselvollen Laufbahn nach zu urteilen nicht unumstritten gewesen zu sein.Dasers Porträt von der Hand eines unbekannten Künstlers scheint dieses Wechselvolle in gewisser Weise sogar widerzuspiegeln: Während das Gesicht des Porträtierten fein ausgearbeitet ist, sind Rock und Bildhintergrund mit breiten, flüchtigen Pinselstrichen schnell und ohne besondere Sorgfalt gemalt und weisen auf eine eher serielle Porträtherstellung. Das Alter des Dargestellten lässt eine Entstehung des Bildes um 1690 vermuten.;;;Geografischer Bezug Sachsen;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;Aufkleber: Wilhelm Ludwig Daser, 1645-1701 // Chursächsischer Ober Post Inspector (Rückseite);33