Objektname;ObjektDetails;Datierungen;Personen/Organisationen;Material Technik;Maße;Systematik;Objektart;Inventar-Nr.;Schlagworte;Beschreibung;Adressat;Absender;geographische Referenz;Laufweg;Markenart;Markenart;Markentyp;Philatelistischer Zustand;Frankatur;Zähnung;Lumineszenz;Plattenfehler;Abart;Einheit;Wasserzeichen;Spezialpost / Versandform;Gesamtfrankatur;Attest / Prüfzeichen;Fälschung;Michelkatalog;Entwertung;Vermerke;Inhalt;Bildmotiv;Inschriften;Transkriptionen Altbrief: Gotischer Kursiv-Brief des Lienhard von Jungingen an den Amtmann in Feldkirch;;Datierung 30.05.1410;Absender Lienhard von Jungingen (gest. nach 1430);Material Papier | Technik beschriftet;Blattmaß (b x h) 225 x 99 mm (aufgefaltet);Philatelie/Briefe/VorphilatelieMein williger Dienst dem lieben Freund. Herr Hainrich von Altstetten und zwei seiner Begleiter [sind] bei mir in Maienfeld gewesen. Die haben mir erzählt und dargelegt, dass sie den angemessen Lohn erhielten, [der] aber ihnen wieder weggenommen wurde. [Ich] bitte Euch eindringlich, dass Ihr so recht handelt und ihnen zur Wiederbeschaffung zehn Knappen zu Hilfe schicken wollt, [wobei] zu beachten ist, das [dies] bis Sonnenuntergang nach Wyl (?) [erfolgt]. Wir haben dafür kein Verständnis, da es eine Notlage ist. Und es war immer das Beste, wenn ich insbesondere Euch vertraute. Das will ich Euch später [auch] vergelten. Maienfeld, am 30. Mai 1410Lienh[ard] von Jungingn Riet;Original;3.2009.1387;;Lienhard von Jungingen aus Maienfeld wendet sich mit einem Brief von Oberriet aus am 30. Mai 1410 an den rechtsausübenden Amtmann in Feldkirch, nachdem ihm Herr Heinrich von (aus?) Altstätten und zwei seiner Begleiter vom Diebstahl ihres Lohns berichtet haben. Er bittet unter Hinweis auf die bisherigen guten Erfahrungen dringend um die Übersendung von zehn Knappen, um die Tat zu verfolgen und sichert spätere Gegenleistungen zu.Die genannten Ortschaften liegen nicht weit auseinander: Altstätten im Kanton St. Gallen, Maienfeld (maigenveld) im Kanton Graubünden und Feldkirch (veldkilch) im heute österreichischen Vorarlberg. Bei Riet handelt es sich um das heutige Oberriet auf halbem Weg zwischen Feldkirch und Altstätten. Wil (wyl) liegt im Kanton St. Gallen.Die in dem Brief angesprochenen Ereignisse sind vor dem Hintergrund der Appenzellerkriege zu sehen, bei dem die Gemeinden des Appenzeller Landes gegen den Abt von St. Gallen und die mit ihm verbündeten habsburgischen Österreicher um ihre Freiheit kämpfen. Lienhard von Jungingen (gest. 1430) war österreichischer Rat und Hauptmann im Appenzellerkrieg und von 1392 bis zu seinem Tod 1430 Ritter im St. Georgenschild. 1408 wird im Appenzellerkrieg ein Waffenstillstand geschlossen. Als habsburgischer Rat wurde Lienhard von Jungingen (gemeinsam mit Hans von Bodman) im gleichen Jahr von Herzog Friedrich als Vogt und Hauptmann in der Grafschaft Feldkirch, in Rheineck, Altstätten und im Bregenzerwald eingesetzt, mit einem Jahressold von 800 Gulden.Als 1410 der Waffenstillstand mit Appenzell endet, sammeln die Habsburger im Rheintal Truppen. Die Appenzeller besetzen daraufhin Altstätten mit 200 Mann. Mitte Mai 1410 schließen die je nach Quelle 7.000 bis 12.000 Mann starken habsburgischen Truppen Altstätten nicht ganz vollständig ein und beginnen mit der Belagerung. Diese dauert rund drei Wochen und endet damit, dass die Appenzeller die Stadt heimlich verlassen und Altstätten zerstört wird.Zum Zeitpunkt der in dem Brief geschilderten Ereignisse befand sich das Umland Altstättens und das Rheintal also wieder unter der Kontrolle der Habsburger. Allerdings führen die unsicheren Verhältnisse in der Situation des Wechsels der Herrschaft dazu, dass einige diese Situation ausnutzen und Heinrich und seine zwei Begleiter um ihren (Kriegs-?)Lohn bringen wollten.;;;Geografischer Bezug Altstätten, St. Gallen, Schweiz | Geografischer Bezug Maienfeld, Graubünden, Schweiz | Geografischer Bezug Feldkirch, Voralberg, Österreich;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;33