Objektname;ObjektDetails;Datierungen;Personen/Organisationen;Material Technik;Maße;Systematik;Objektart;Inventar-Nr.;Schlagworte;Beschreibung;Adressat;Absender;geographische Referenz;Laufweg;Markenart;Markenart;Markentyp;Philatelistischer Zustand;Frankatur;Zähnung;Lumineszenz;Plattenfehler;Abart;Einheit;Wasserzeichen;Spezialpost / Versandform;Gesamtfrankatur;Attest / Prüfzeichen;Fälschung;Michelkatalog;Entwertung;Vermerke;Inhalt;Bildmotiv;Inschriften;Transkriptionen Holzstich: Der Telegraph mit Darstellung des englischen optischen Küstentelegrafen nach Murray aus dem Pfennig-Magazin;;Datierung 8.3.1834 | Bezug Darstellung 1895 - 1816;Autor R. F. | Erfinder George Murray (1761 - 1803);Technik Holzstich/Xylographie | Material Papier;Objektmaß (b x h x t) 185 x 268 mm | Bildmaß (b x h) 130 x 95 mm;Kunst/Druckgrafik/Hochdrucke/Holzstich, Xylographie | Telegrafie/Optische Telegrafie/Flügeltelegraf, Semaphor;Original;4.2012.527;Optische Telegrafie | Küstentelegraph | England | London | Murray, George;Ein einzelnes Blatt, beidseitig bedruckt, aus dem Pfennig-Magazin, Ausgabe Nr. 45 vom 8. März 1834, S. 357 und 358. Das Blatt ist oben beschnitten, Kopfleiste und Seitenzahl sind deswegen nicht mehr vorhanden. Ein Digitalisat der gesamten Ausgabe ist auf der Seite der Bayrischen Staatsbibliothek Digital einzusehen unter (Permalink) http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10531975-0 (ab S. 353).In der oberen Blatthälfte, oben und unten vom zweispaltigen Text flankiert, ist die Abbildung einer Station der optischen Telegrafenlinie zu sehen, wie sie von 1795/96 bis 1816 an der Südküste Englands in Gebrauch war. Zur Geschichte dieses Six-Shutter-Semaphor vgl. die Bemerkungen bei Inv.Nr. 4.2012.524.Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels Der Telegraph im Pfennig-Magazin 1834 sind die Telegrafen der Bauart Murray in England schon seit mehr als 15 Jahren nicht mehr im Gebrauch. Wieso ein Bericht über eine veraltete, englische Nachrichtentechnik in einer deutschen Zeitschrift zu diesem Zeitpunkt?Das Pfennig-Magazin steckt in dieser Zeit noch in den Kinderschuhen. Im Mai 1833 startet das Magazin mit wöchentlich einem Heft und richtet sich von der ersten Ausgabe an - ganz dem englischen Vorbild Penny-Magazine verpflichtet - an ein breites Publikum. Die Sprache des Magazins ist locker, die Themen sind alltäglich und setzen auf aktuelle Berichterstattung. Außerdem ist der Abonnentenpreis mit wenigen Pfennigen sehr niedrig.Möglich ist diese Form der Presse nur durch niedrige Produktionskosten bei gleichzeitig hohen Auflagenzahlen. Um für möglichst viele, auch zum Teil weniger gebildete Leser attraktiv zu sein, sollen die Artikel möglichst reich illustriert werden. Aber diese Charakteristika sind Anfang des 19. Jhr. mit den vorhandenen Drucktechniken kaum zu realisieren. Der im Zeitungsdruck noch gebräuchliche Kupferstich ist zu teuer und für die gewünschten Auflagenzahlen ungeeignet. Für Abhilfe sorgt Thomas Bewick (1753-1828), der in England seit etwa 1770 mit der antiquierten Technik des Holzschnitts experimentiert. Sein Holzstich, eine modernisierte Form des Hochdrucks auf Holzbasis, entwickelt sich zum Katalysator und Herzstück der neu entstehenden Boulevardpresse, für die das Pfennig-Magazin in Deutschland zum Pionier wird.Der Buchhändler Johann Jakob Weber baut als Herausgeber des Pfennig-Magazins zentral auf die Illustrationen mit Holzstichen. Doch in Deutschland ist der Holzstich Anfang der 1830er Jahre kaum verbreitet. Weber greift deswegen fast ausschließlich auf Vorlagen aus der englischen Presse zurück. Und so wird der Bericht über den Telegraph im März 1834 eben mit einer (älteren) englischen Abbildung des Murray-Telegrafen illustriert. Anlass des Artikels ist die Eröffnung der preußischen optischen Telegrafenlinie, die seit vorangegangenem Sommer zwischen Berlin und Koblenz Nachrichten übermittelt. Der Artikel zieht eine entwicklungsgeschichtliche Linie von der antiken Fackel- und Feuertelegrafie bis zur modernen optischen Telegrafie. Detailliert werden die Abläufe auf den französischen Stationen geschildert, wo mit unglaublicher Schnelligkeit Nachrichten von Station zu Station weitergegeben werden.Doch dem Correspondent des Pfennig-Magazins unterläuft eine falsche Schlussfolgerung. Der preußische optische Telegraf ist nämlich - wie der französische - ein Flügeltelegraf und unterscheidet sich daher in Aufbau und Funktionsweise deutlich vom Murray´schen Klappentelegraf. Zwar weist der Verfasser R.F. am Ende seines Artikels ganz richtig auf die englische Herkunft des preußischen Telegrafen hin (Uebrigens nähern sich die Preußischen Telegraphen in ihrer Einrichtung mehr den englischen Küstentelegrafen, als den französischen). Es stimmt: Der Entwurf von Karl Pistor, der 1830 dem König für den Bau einer preußischen Linie vorgelegt wurde, ist tatsächlich die Modifikation eines englischen Küstentelegrafen. Doch Pistor bezieht sich nicht auf den Klappentelegraf von Murray, sondern auf den Flügeltelegrafen von Barnard L. Watson, der seit 1827 eine kommerzielle Linie zwischen Liverpool und Holyhead entlang der englischen Küste betreibt.;;;Herstellungsort Leipzig | Geografischer Bezug England;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;Titel: Der Telegraph. (oben) | mit Bleistift: Telegraphie y. // 1834-18 // 3-19 (unten rechts) | Stempel: Eingetragen im Erwerbsbuch // des Postmuseums // Nr. [mit Kugelschreiber:] G 10518 (Rückseite);33