Objektname;ObjektDetails;Datierungen;Personen/Organisationen;Material Technik;Maße;Systematik;Objektart;Inventar-Nr.;Schlagworte;Beschreibung;Adressat;Absender;geographische Referenz;Laufweg;Markenart;Markenart;Markentyp;Philatelistischer Zustand;Frankatur;Zähnung;Lumineszenz;Plattenfehler;Abart;Einheit;Wasserzeichen;Spezialpost / Versandform;Gesamtfrankatur;Attest / Prüfzeichen;Fälschung;Michelkatalog;Entwertung;Vermerke;Inhalt;Bildmotiv;Inschriften;Transkriptionen Gemälde Der Zeitungsleser im Wirtshaus;;Datierung 1845;Maler August von Rentzell (1810 - 1891);Farbe mehrfarbig | Material Farbe/Ölfarbe. Holz. Textil/Leinen | Technik Ölmalerei;Rahmenmaß (b x h x t) 600 x 510 x 42 mm | Bildmaß (b x h) 499 x 460 mm;Kunst/Malerei/Gemälde;Original;4.0.911;;Nach seiner Offizierslaufbahn studierte der 1810 in Marienwerder geborene August von Rentzell an der Königlichen Kunstakademie in Berlin bei Reinhold Begas, Franz Krüger und Wilhelm Wach sowie an der Kunstakademie Düsseldorf. Der Genre- und Bildnismaler starb 1891 in Berlin.Der Blick geht in eine ländliche Schänke, in der drei Männer um einen Tisch sitzen. Die zentrale Bildachse dominiert ein bürgerlich gekleideter Stehender vor dem Tisch. Diesem ordnen sich alle anderen Figuren in einer dynamischen Komposition in unterschiedlichen Bewegungsstudien zu. Die sorgfältig kalkulierte Komposition der Interieurszene unterstützt die gewählte Farbigkeit in Braun- und Grautönen, belebt durch das intensive Grün der Jacke des Zeitungslesers. Die Blicke aller sind auf den sitzenden Mann links gerichtet, der konzentriert Zeitung liest. Er ist farblich durch das Grün und Gelb seiner Jacke und durch die Lichtführung hervorgehoben. Seine Mimik gibt nicht zu erkennen, ob er den Männern vorliest.Ein Bauer mit Hut blickt dem Lesenden interessiert über die Schulter. Aber auch der stehende Mann betrachtet beim Pfeife stopfen den Zeitungsleser. Einzig der österreichische Postillion, der links vor seinem Bierkrug am Tisch lehnt, stützt seinen Kopf melancholisch in die rechte Hand und richtet den Blick zum Fenster. Anekdotische Details wie ein schlafender Hund, ein Vogelkäfig und eine Kellnerin, die mit einem leeren Bierkrug den Raum verlässt, bereichern die Szene. Das Motiv der Männergruppe um einen Zeitungsleser hat einen realen Hintergrund. So ist die „Geschichte des Zeitungslesens (…) bis tief ins 19. Jahrhundert hinein eine Geschichte der Gemeinschaftslektüre. In Wirts- und Kaffeehäusern, ländlichen Schenken, Wacht- und Spinnstuben fanden sich mehrere Personen zusammen, um die Zeitung gemeinsam zu lesen und über den Inhalt zu diskutieren.“ Die Gegenüberstellung des Zeitungslesers und des nachdenklichen Postillions erinnert an die enge Verbindung des Zeitungsvertriebs durch die Post als Beförderungsmittel im 19. Jahrhundert. Bei der Darstellung handelt es sich um ein im 19. Jahrhundert beliebtes Sujet, bei dem sich Männergruppen um einen Zeitungsleser scharen. Auch in anderen Szenen diskutieren Gruppen von Männern im Wirtshaus über das vorgelesene Tagesgeschehen. Dabei wird deutlich, dass die Zeitungsinformation am Ausgang des 19. Jahrhunderts in ländlichen Gebieten einer vorwiegend männlichen Öffentlichkeit zugänglich war. In Rentzells Darstellung versammeln sich Vertreter verschiedener Gesellschaftsschichten. In einzelnen Elementen wie dem Bauern mit Hut und dem unordentlichen Stillleben mit halbgeleerten Bierkrügen und einem leeren Teller auf einer zerknautschten Tischdecke lassen sich Anklänge an die Tradition der niederländischen Wirtshausszenen eines Adriaen Brouwer oder Jan Steen erkennen. Der Berliner Maler August von Rentzell schuf sich vor allem mit humoristischen Szenen wie dieser einen Kundenkreis. Zumeist waren es wie in einem zweiten Bild im Besitz der Museumsstiftung mit dem Thema „Das verspätete Einpacken“ Szenen, die Personengruppen in einer misslichen, zum Teil selbstverschuldeten Lage schildern und so ein Schmunzeln hervorrufen.;;;Herstellungsort Berlin;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;Signatur: A. von Rentzell pinx. // 1845 (rechts unten);33